Von Science-Fiction zur Realität: Forscher wollen den Mars umgestalten

Terraforming, also die gezielte Umgestaltung einer lebensfeindlichen in eine lebensfreundlichere Umgebung, ist eine Idee, die fester Bestandteil der Science-Fiction ist. Isaac Asimov befasste sich in seinem Roman The Martian Way schon 1952 mit dem Terraforming des Mars, und auch im Star-Trek-Universum wurden seit jeher Planeten an Bedürfnisse angepasst.
Doch mehr als eine futuristische Fantasie ist das ganze Konzept nicht – zumindest noch nicht. Wenn es nach einer Gruppe von Wissenschaftler:innen geht, die kürzlich eine Studie im Fachmagazin Nature Astronomy veröffentlicht haben, ist Terraforming erstmals eine realistische Option, die jetzt für unseren roten Nachbarplaneten erforscht werden sollte.
Terraforming: (Noch) keine Technik – aber ein strategisches Ziel
Anders als etwa Raumfahrtprojekte wie Marsrover oder Sample-Return-Missionen ist Terraforming derzeit keine ingenieurtechnisch realisierbare Aufgabe. Dennoch sprechen sich die Autor:innen der neuen Studie dafür aus, dass die Idee vom grünen Mars mit heutigen Möglichkeiten „möglicherweise realisierbar“ sei.
„Vor dreißig Jahren war es nicht nur schwierig, sondern unmöglich, den Mars zu terraformen“, zitiert space.com Erika DeBenedictis, CEO von Pioneer Labs und Hauptautorin der Studie. „Aber neue Technologien wie [SpaceXs] Starship und die synthetische Biologie haben es jetzt zu einer realen Möglichkeit gemacht.“
Daher sei es jetzt an der Zeit, eine wissenschaftliche Roadmap zu entwickeln und sich mit der Frage zu beschäftigen, ob es ethisch überhaupt vertretbar wäre, den Mars grundlegend zu verändern.
Grüner statt roter Planet: Was wäre nötig?
Um den Mars für Erdlebewesen bewohnbar zu machen, wären laut den Forscher:innen drei Phasen des Terraformings nötig.
Die erste müsste sich mit der Erwärmung der Marsoberfläche beschäftigen – etwa durch „das Aufstellen von reflektierenden Sonnensegeln, das Streuen von Nanopartikeln oder das Verlegen von Aerogel-Fliesen“, heißt es im Bericht auf space.com. Das Ziel wäre, die Oberfläche des Mars um mindestens 30 Grad Celsius aufzuwärmen, damit flüssiges Wasser und sauerstoffproduzierende Mikroben möglich wären.
Diese Mikroben wären die Schlüsselkomponente der zweiten Phase. Der produzierte Sauerstoff würde die Chemie des Planeten verändern, während er die Atmosphäre immer dicker machen würde.
In der „dritten und längsten Phase würde der Schwerpunkt auf dem Aufbau einer komplexen Biosphäre liegen, wobei der Luftdruck und der Sauerstoffgehalt erhöht würden“, so space.com.
Terraforming des Mars – um die Erde zu retten?
Der Vorstoß kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Thema Terraforming ohnehin wieder präsenter wird. Erst vor Kurzem haben wir über eine Studie berichtet, laut der ein gezielter Asteroidenschauer helfen könnte, dem Mars eine dichtere Atmosphäre zu verschaffen. Auch hier bleibt die Idee spekulativ – aber sie unterstreicht, dass Terraforming mehr und mehr zur ernsthaften Forschungsfrage wird.
Dabei geht es nicht ausschließlich um den Vorstoß ins All und der Expansion der Menschheit. Die Studienautor:innen betonen auch, dass Terraforming der Schlüssel zur Rettung unseres Heimatplaneten sein könnte. „Wenn wir lernen wollen, wie wir unsere Umwelt hier auf der Erde verändern können, um sie so zu gestalten, dass sie für uns und andere Lebensformen geeignet ist, wäre es vielleicht besser, auf dem Mars zu experimentieren und zu sagen: ‚Schaut, funktioniert das?‘“, sagt Astronomin Nina Lanza, Co-Autorin des Papers.
14 unglaubliche Bilder vom Mars
Terraforming Roadmap: Die weiteren Schritte
Um all das zu realisieren, schlagen die Studienautor:innen konkrete nächste Schritte vor, um das Terraforming des Mars systematisch anzugehen.
Schritt eins: Grundlagenforschung. Zuerst sollen physikalische, chemische und biologische Bedingungen auf dem Mars besser verstanden werden – etwa der Umgang mit Strahlung, CO₂ oder extremen Temperaturen. Die Forscher:innen erhoffen sich beispielsweise wichtige neue Erkenntnisse durch eine Sample Return Mission des Rovers Perseverance.
In einem zweiten Schritt, der parallel zu Schritt eins stattfinden kann und soll, stünden Technologietests und Pilotprojekte auf dem Mars an. „Bevorstehende Marsoberflächenmissionen im Jahr 2028 oder 2031 sollten kleine Experimente beinhalten, um Terraforming-Strategien, wie etwa die Erwärmung lokaler Regionen, risikoärmer zu gestalten“, sagt Hauptautorin DeBenedictis.
Bis der Mars wirklich grün wird, könnten Jahrhunderte vergehen – aber die Entscheidung darüber, ob wir diesen Weg einschlagen wollen, müssen wir laut den Forscher:innen schon jetzt treffen.
Den Mars bewohnbar machen ist völlig utopisch! Abgesehen davon, dass selbst wenn alles klappen sollte, der finale Schritt durch Mikroben, Algen oder was auch immer eine Sauerstoff-reiche Atmosphäre zu erschaffen aber-tausende Jahre dauern würde, bringt das alles absolut gar nichts, solange der Mars kein schützendes Magnetfeld hat.
Nicht nur dass Sonnenwinde die Atmosphäre wieder abtragen, nein vor allem die Strahlung grillt jedes komplexes Leben weg.
Wie unten im Artikel erwähnt, wäre der einzige Sinn am Terraforming des Mars, dass man es als Experementier-Labor fürs Terraforming auf der Erde versteht.
Eine Expansion der Menschheit über die Erde hinaus, ist derzeit wohl am wahrscheinlichsten über autarke Raumstationen denkbar.
Durch Eigenrotation kann eine Schwerkraft wie auf der Erde künstlich erzeugt werden.
Man müsste sich vor Strahlung entsprechend schützen. Genauso vor umherfliegenden Weltraumschrott.
Und sonst braucht man eigentlich „nur“ eine stabile Umlaufbahn um einen Planeten oder Mond mit genügend Sonnenlicht.
Terraformung würde bedeuten, dass wir die Erde wieder voll bewohnbar machen können. Kein Grund für die Besiedlung des Mars
Bis der Mars bewohnbar ist und wir uns auf den Weg machen können, hat uns der Klimawandel schon gef… äh, ein bisschen dezimiert.
Finde ich einfach nur schwach.