OpenAI-Chef Altman: Warum KI bald mehr sein wird als nur ein digitaler Assistent

Sam Altman, hier bei einer Konferenz in Tokio, geht davon aus, dass KI bald zum wertvollen Mitarbeiter wird. (Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Rodrigo Reyes Marin)
Sam Altman, CEO und Mitgründer von OpenAI, glaubt an eine Zukunft, in der KI nicht nur einfache Aufgaben übernehmen, sondern auch aktiv zur Generierung neuen Wissens beitragen kann. Wie Business Insider berichtet, verglich er auf dem Snowflake Summit 2025 Tools wie ChatGPT mit Junior-Mitarbeiter:innen. Noch würden sie einfache Aufgaben erledigen, die anschließend von erfahreneren Kolleg:innen geprüft und gegebenenfalls korrigiert würden. Aber schon im kommenden Jahr könnte KI dabei helfen, neues Wissen zu schaffen und Lösungen für echte Geschäftsprobleme zu finden.
Wie KI den Arbeitsmarkt verändert
Dass KI mehr als nur eine Assistenzrolle übernehmen kann, zeigt eine aktuelle Analyse von Revelio Labs. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Zanele Munyikwa hat seit Ende 2022 Jobanzeigen untersucht – also seit dem Zeitpunkt, als ChatGPT auf den Markt kam. Dabei stellte sie fest, dass die Anzahl der Stellen, die sich durch KI-Tools erledigen lassen, um 19 Prozent zurückgegangen ist. In den von ihr als besonders anfällig identifizierten Berufen lag der Rückgang sogar bei 31 Prozent. Dazu zählen vor allem Jobs in der IT und in der Verwaltung von Datenbanken.
Dieser Wandel ist auch in einigen großen Unternehmen schon deutlich spürbar. So verlangt zum Beispiel Shopify von seinen Führungskräften eine Begründung, warum ein Job nicht durch KI erledigt werden kann, bevor neue Stellen ausgeschrieben werden. Und auch das Unternehmen hinter der Sprach-App Duolingo kündigte an, künftig verstärkt auf KI statt auf freie Mitarbeiter:innen zu setzen. OpenAI selbst treibt diese Entwicklung mit Hochdruck voran: Mit GPT-4.5 wurde Anfang 2025 ein neues Modell vorgestellt, das laut Altman mit einem aufmerksamen und wohlüberlegten Menschen vergleichbar ist.
KI kann Arbeit bereichern – laut OpenAI-CEO
Parallel dazu hat OpenAI den KI-Agenten Codex entwickelt. Dabei handelt es sich um ein System, das nicht nur Code schreibt und testet, sondern auch eigenständig mit Software interagiert. Codex kann beispielsweise Restaurantreservierungen übernehmen oder komplexe Automatisierungen anstoßen – eine Funktionalität, die über klassische Chatbots weit hinausgeht.
Was für Tech-Unternehmen wie ein Effizienzschub wirkt, sorgt bei vielen Beschäftigten allerdings für Unsicherheit. Laut einer PwC-Studie ist vor allem bei den Jüngeren die Sorge groß, durch KI-Tools überflüssig zu werden. Während 27 Prozent der 18- bis 29-Jährigen diese Angst äußerten, waren es bei der Altersgruppe zwischen 60 und 65 Jahren sogar zehn Prozent weniger.
Fakt ist: Schon heute werden menschliche Mitarbeiter:innen durch KI ersetzt. Altman ist sich der tiefgreifenden Auswirkungen des technologischen Wandels bewusst. Er fokussiert sich aber lieber auf die positiven Folgen: KI könne menschliche Arbeit nicht nur ergänzen, sondern durch neue Perspektiven sogar bereichern.